Das dritte Geschlecht:
Achtung bei Stellen-anzeigen ab 01.01.2019

Das Bundesverfassungsgericht hatte im Oktober 2017 eine viel diskutierte Entscheidung gefällt: Demnach ist der Gesetzgeber aufgefordert, bis 31. Dezember 2018 das Personenstandsrecht zu ändern. Personen, die sich dauerhaft weder dem männlichen, noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, soll eine passende Eintragungsmöglichkeit im Geburtenregister ermöglicht werden. Neben den bisherigen Wahlmöglichkeiten «männlich» und «weiblich» steht nun ab dem 1. Januar 2019 eine weitere Auswahlmöglichkeit «divers» zur Verfügung.

Was bedeutet nun die Gesetzesänderung für Stellenanzeigen?

Im Sinne des allgemeinen Gleichstellungsgesetzes (AGG), dessen Ziel es gem. § 1 AGG schließlich ist, Benachteiligungen aus Gründen (…) des Geschlechts (…) oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen, muss die Thematik «3. Geschlecht» im Recruiting und hier beispielsweise bei der korrekten Formulierung von Stellenanzeigen und Ansprache von Bewerbern (m/w/d) berücksichtigt werden.
Was in der Theorie völlig logisch erscheint, niemanden aufgrund von Jobbezeichnungen (z. B. «Krankenschwester») zu diskriminieren, ist in der Praxis jedoch oft schwer umzusetzen – ohne dass diese Bezeichnungen konstruiert und sperrig wirken.

Derzeit liegt noch keine gesetzliche Regelung zur konkret zu verwendenden Abkürzung für das 3. Geschlecht vor. Begriffe wie «inter» (wegen der Intersexualität), «divers» oder «anders» als Vorschlag des Ethikrates sind Stand heute möglich.

Für Stellenausschreibungen ergeben sich somit folgende Möglichkeiten:
«Softwareentwickler (m/w/d)» oder «Softwareentwickler (m/w/i)»
Noch eine weitere Frage, die sich aus dieser Thematik ergibt: Wie sollen Menschen des 3. Geschlechts diskriminierungsfrei angesprochen werden? In diesem Zusammenhang hilft der Wechsel auf die Variante Vorname-Nachname im Sinne von «Guten Tag Anna XY» und eine Vermeidung einer geschlechtsspezifischen Anrede wie «Herr» oder «Frau».

Im Großen und Ganzen sollten wir jedoch nicht Blick für die wesentlichen Dinge im Umgang mit Menschen verlieren. Wir alle wünschen uns – aus welchen Gründen auch immer – einen offenen und diskriminierungsfreien Umgang miteinander.

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